Die Goldfischteiche können wieder atmen
Das von der Juist-Stiftung ins Leben gerufene und organisierte Projekt „Goldfischteiche“ wurde zu einem großen Erfolg. Der fast völlig eingewachsene Teich wurde frei geschnitten und gereinigt. Neben dem Baum- und Strauchrückschritt war auch eine Säuberung des Teichgrundes nötig. Bis auf kleinere Restarbeiten konnte die ganze Aktion in den dafür eingeplanten drei Tagen durchgezogen werden. Sechzehn Jahre ist es her, dass eine solche Räumung zum letzten Mal durchgeführt wurde. Im Laufe der Jahre war der Teich immer weiter zugewachsen; das ins Wasser fallende Laub hatte den Boden verschlammt und dem Wasser den Sauerstoff entzogen. Die im Vorjahr gegründete Juister Bürgerstiftung, die sich auch Landschafts- und Naturschutzpflege auf die Fahne geschrieben hatte, wollte diesem Zustand Einhalt gebieten. Nach Einholung der entsprechenden Genehmigungen und Abstimmungen mit den beteiligten Behörden konnte nach wochenlanger Vorplanung jetzt die Umsetzung in der Praxis erfolgen.
Mit der Beteiligung war Dieter Brübach, Vorsitzender der Juist-Stifung, sehr zufrieden, denn rund 60 Helfer von Juist fanden sich ein, dazu kamen noch die Lehrgangsteilnehmer der Jugendbildungsstätte Theodor Wuppermann e.V. am Flugplatz. Brübach: „Die zusätzlichen Helfer von der Jubi waren eine große Hilfe“. Als erfreulich bezeichnete der Vorsitzende auch, dass aller Altersgruppen beteiligt waren: „Von einer Juister Jugendgruppe bis zum 75-jährigen Insulaner waren alle dabei.“
Unterstützt wurde die Aktion durch das Baugewerbe und die Juister Fuhrunternehmer. So wurden Pferdegespanne, Minibagger und weitere Geräte zur Verfügung gestellt. Dabei wurde darauf geachtet, dass gefährliche Werkzeuge wie etwa Motorsägen auch nur von entsprechend ausgebildeten Personen bedient wurden. Rund 520 Arbeitsstunden, so hat Brübach überschlagen, wurden geleistet. Weitere Unterstützung kam durch den Bauhof der Inselgemeinde, dem NLWKN, der Nationalparkverwaltung und der Freiwilligen Feuerwehr. Nicht zu vergessen ist auch als Grundstückseigentümer die Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften in Oldenburg, welches hier durch das Domänenamt Norden vertreten wird.
Geldspenden von Einzelpersonen und Inselbetrieben trugen ebenfalls zum guten Gelingen bei, ebenso eine Zuwendung der Niedersächsischen Lottostiftung, die Mittel für Naturschutz- und Landschaftspflege vergibt. Auch zeigte Dieter Brübach sich angetan von den vielen Sachspenden und anderer Unterstützung für die freiwilligen Helfer. Unter anderem sorgte der Vorstand für Kaffee, ein Bäcker für Brötchen, zwei Getränkevertriebe spendierten Kaltgetränke, ein Gastronom stellte ein Zelt für die Versorgung der Helfer zur Verfügung und in einem kirchlichen Ferienheim gab es Mittagessen.
Eine besondere Überraschung hatte der Juister Uwe Geiken, der aus seinem Gartenteich zwei Goldfische entnommen und übergeben hatte. Sie sollen den Grundstock dafür bilden, dass der Name Goldfischteiche wieder seinen früheren Sinn bekommt. Getauft auf die Namen Renate und Dieter (Vorsitzender Brübach und seine Frau) wurden sie in dem gereinigten Teich ausgesetzt.
Für die Vorstandsmitglieder Dieter Brübach und Michael Bockelmann ist die vielfältige Hilfe ein Beweis dafür, dass es auch heute noch funktioniert, gemeinsam etwas für die Insel zu schaffen. Auf einer Feierstunde für alle Beteiligten in der Reithalle der Spedition Kannegieter sprachen sie allen den Dank der Juist-Stiftung aus. Dabei zeichneten sie einige Helfer mit lustigen Urkunden aus. Unsere Fotos zeigen den jetzt freigelegten Teich und den Weg dorthin.
JNN-Fotos (2): Renate Brübach; Text: S.Erdamnn, übernommen aus JNN