Zwei Stelen erinnern an die Toten, die auf See bestattet wurden
Dezember 2008: Zwei Stelen auf den beiden Juister Friedhöfen sollen zukünftig als Gedenkstätte für diejenigen dienen, die auf See bestattet wurden. Von dem Juister Künstler Dieter Rother entworfen und von der Juist-Stiftung finanziert konnten sie am Sonntag beim und nach dem Gottesdienst in der evangelischen Inselkirche eingeweiht werden. An dem von Inselpastorin Elisabeth Tobaben gehaltenen Gottesdienst wirkte auch der Juister Shanty-Chor mit, der mit seinen Liedern den Bezug zur See herstellte.
Eine Ansprache von Hans Kolde zum Thema Wasser rundete die Einweihung ab. Kolde führte den Wunsch vieler Menschen nach einer Seebestattung darauf zurück, dass man bereits vor der Geburt neben dem Herzschlag der Mutter nur das umgebende Fruchtwasser kennt. Da sei es nur natürlich, wenn man den Wunsch hat, dorthin zurück zu kehren. Er zitierte den Dichter Adalbert Stifter, der da sagte, neben dem Sternenhimmel sei das Meer die größte Schöpfung des Herrn. Der Satz „…kumm to uns up de See!“ auf den beiden Stelen sei gut gewählt, denn er schicke die Gedanken der Betrachter hin zu den Toten auf dem Meer.
„Die Juist-Stiftung hat dieses Projekt sehr gerne finanziert, denn nun gibt es zwei Orte, an denen Trauernde Trost finden sollen“, so Dieter Brübach, Vorsitzender der Juist-Stiftung. Mit den Stelen sei ein viel gehegter Wunsch von Hinterbliebenen, die Angehörige haben, welche eine Seebestattung wünschten, in Erfüllung gegangen.
Mit einer Welle oben auf den Stelen, nur rund zweihundert Meter vom Meer entfernt, bilden diese eine gelungene Brücke zu den auf See Bestatteten. Brübach übergab die Stelen an die evangelische Kirchengemeinde und an die Inselgemeinde Juist. (Eine Stele steht nördlich der Kirche auf dem Friedhof der Kirchengemeinde, die zweite in der Nordwestecke des Dünenfriedhofes, der Eigentum der Inselgemeinde ist.) Es sollen noch weitere Säulen dazu kommen, auf denen dann die Namen der Seebestatteten stehen sollen.
Im Namen der Inselgemeinde und auch der Kirchengemeinde dankte Bürgermeister Dietmar Patron denen, die an der Realisation dieses Projektes beteiligt waren, allen voran die Juist-Stiftung und Dieter Rother.
Ein Foto zeigt die Stele auf dem Dünenfriedhof, auf dem zweiten Foto die an der Übergabe beteiligten Personen an der Stele auf dem Kirchenfriedhof. (V.l.n.r.) Bürgermeister Dietmar Patron, André Ebbighausen (Juist-Stiftung), Inselpastorin Elisabeth Tobaben, Michael Bockelmann (Juist-Stiftung), Dieter Rother, Dieter Brübach, Renate Brübach und Hans Kolde.